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14.08.2013

Auf der Suche nach den "Big 5"

Während unseres letzten Aufenthalts in Südafrika im Mai 2013 hatten wir fünf Tage in der Region des Krüger National Parks eingeplant um die „Big Five“  während einer Fotosafari aufzuspüren. Unter dem Begriff „Big Five“ (englisch für: die großen Fünf) versteht man in Afrika den Löwen, Leoparden, Büffel, Elefanten und das Nashorn. Der Name Big Five stammt noch aus der Zeit der Großwildjäger und bezeichnete damals nicht die größten Tiere, sondern diejenigen, die am schwierigsten zu bejagen und zu erlegen waren.
 
Kruger Eli
Heute zählen die Big Five zu den touristischen Highlights vieler afrikanischer Länder. In Südafrika gibt es zahlreiche staatliche sowie private Parks und Schutzgebiete (Game Reserves) in denen man die „großen Fünf“ antreffen kann. Das bekannteste Reservat ist selbstverständlich der Krüger Nationalpark im Nordosten Südafrikas. Aufgrund der immensen Größe des Parks (der Park ist mit rund 20.000 km² ungefähr so groß wie Rheinland-Pfalz) ist es nicht einfach, Elefanten und Co. im dichten Busch zu entdecken. Zudem wandern die Tiere je nach Jahreszeit, Regenfällen und vorhandener Vegetation in verschiedene Regionen des riesigen Parks. Besonders der Leopard gehört hierbei zu den selteneren Sichtungen. Schon mancher Besucher hat den Krüger National Park mehrere Tage besucht und war schier am verzweifeln, weil er die scheuen sowie wahnsinnig gut getarnten Raubkatzen nicht zu Gesicht bekam.

Gute Tierbeobachtungen lassen sich allerdings nicht erzwingen- man muss einfach das Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Game Drive Mala MalaAls Alternative zum Krüger Nationalpark gibt es in Südafrika auch diverse private Wildreservate, welche als „Private Game Reserves“ bezeichnet werden. Die Übernachtungen in diesen Reservaten sind in der Regel sehr teuer, mehrere Tierbeobachtungsaktivitäten täglich, luxuriöse Unterkünfte sowie die Mahlzeiten sind aber eingeschlossen. In der Regel gibt es zwischen dem staatlichen Krüger National Park sowie den anschließenden privaten Naturschutzgebieten keine Zäune und so kann das Wild sich frei bewegen. Während man den Krüger Park entweder im eigenen Mietwagen oder in Form von geführten Pirschfahrten nur auf ausgewiesenen Wegen befahren kann, sind in den privaten Gebieten auch „Offroad-Fahrten“ während der geführten Pirschfahrten erlaubt. Dieses hat den enormen Vorteil, dass territoriale Tiere wie bspw. Leoparden oder Löwen mehr an die Fahrzeuge gewöhnt sind und nicht sofort in den Busch flüchten sobald sie ein Fahrzeug sehen. Sie wissen, dass von den Touristen keine Gefahr ausgeht und so hat man in den „Private Game Reserves“ am Krüger Park beste Voraussetzungen für unvergessliche Tierbeobachtungen.

Wir waren also sehr gespannt als wir uns mit unserem Mietwagen auf den Weg zum Sabi Sand Reserve machten.  Sabi Sands ist das älteste private Wildreservat  Südafrikas. Es teilt sich eine 50 km lange zaunfreie Grenze mit dem Krüger Nationalpark und erstreckt sich auf 65.000 Hektar zwischen den Flüssen Sabie River und Sand River. Innerhalb des Reservates befinden sich mehrere luxuriöse Lodges, die auf verschiedene Geschmäcker und Budgets ausgerichtet sind.
Schon auf dem Weg zu unserer ersten Lodge, der renommierten „Mala Mala Lodge“ sahen wir von unserem Fahrzeug aus 3 Vertreter der „Big Five“, nämlich Nashörner, Büffel und Elefanten, die uns mehrere Minuten die Weiterfahrt versperrten. Unser Aufenthalt begann schon einmal viel versprechend. Wir wurden von mehreren Rangern freundlich begrüßt und trafen dann unseren „Guide“ Matthew, der uns während der kommenden Pirschfahrten begleiten sollte. 

Nach einem kurzen Imbiss brachen wir zu unserer ersten Pirschfahrt auf. „Matthew“, der wie er uns erzählte „Game Ranch Management“ studiert hatte, hatte ein unglaubliches Fachwissen, ein wahnsinnig gutes Auge für Wildtiere und liebte seine Arbeit bei Mala Mala. Immer wieder versicherte er uns, dass Mala Mala ein magischer Ort wäre.  Wir nahmen diese Behauptung natürlich nicht ganz erst, so etwas hatten wir schon bei vielen Lodges gehört. Wir erzählten Matthew, dass wir gern einen Leoparden sehen würden und er verprach uns, dass er uns mindestens einen Leoparden bei Mala Mala zeigen werde. Auch an dieser Behauptung hatten wir unsere Zweifel.

Wild Dog Mala MalaZuerst kam es aber ganz anders- nachdem wir hier und da ein paar Antilopen gesehen hatten, fuhren wir an der Landebahn Mala Malas vorbei. Dort grasten in Seelenruhe zwei Nashörner. Plötzlich war Matthew sehr aufgeregt und bedeutete uns, dass wir uns gut festhalten sollten. Wir wunderten uns etwas, dass er sich so sehr über die Nashörner freute. Aber als wir an Ihnen vorbei rasten, wussten wir, dass er etwas anderes entdeckt haben musste. Als wir sahen, dass ein Rudel der extrem bedrohten „Wilden Hunde“ war, waren auch wir völlig aus dem Häuschen. Sie spielten um unser Fahrzeug herum und setzen wenig später zur Jagd auf ein paar Springböcke an. Es war ein tolles Erlebnis sie während der Jagd zu beobachten.

Nach diesem Spektakel gingen wir wieder auf Leopardensuche und da es bereits dunkel wurde, suchte Matthew nun mit einem Scheinwerfer die Spuren auf den Wegen des Reservats nach Leopardenspuren ab. Wir hatten die Hoffnung fast schon aufgegeben, das stand wir aus dem Nichts plötzlich ein großes Leoparden-Männchen direkt neben unserem Fahrzeug. Er wanderte das Flussufer des Sand Rivers entlang und als er dann den Fluss durchquerte boten sich uns tolle Fotomotive.

Als wir zur Lodge zurückkehrten, wartete schon das Abendessen auf uns, welches in Form eines Buffets in einer Boma unter freiem Sternenhimmel eingenommen wurde. Begleitet wurde das Essen durch Gesang und Tänze der Mitarbeiter wobei nicht, wie in anderen Lodges üblich, nur das Restaurantpersonal sondern alle anwesenden Mitarbeiter – auch die Guides – mitsangen und tanzten. Wir hatten das Gefühl, dass jeder der Angestellten Mala Mala und seine Arbeit dort liebte.
Leopard Mala Mala

Auch die Pirschfahrt am kommenden Morgen war absolut einmalig. Während die Sonne aufging, war es noch bitterkalt und über dem Sand River hing dicker Nebel der sich langsam lichtete. Wir waren in Decken gehüllt und hatten eine Wärmflasche auf dem Schoß. Das Farbenspiel der aufgehenden Sonne war unglaublich und die Tautropfen an den langen Gräsern spiegelten sich im Licht. Noch einmal sahen wir die Wilden Hunde, dazu ein großes Rudel Löwen und einen weiteren Leoparden. Auch die restlichen Vertreter der Big 5“ – Elefant, Nashorn und Büffel konnten wir an diesem Tag noch bestaunen.

Wir konnten Matthew nur Recht geben- Mala Mala war wirklich ein absolut magischer Ort!

Sonnenaufgang Mala Mala
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